Musik-Psychotherapie

Menschen mit neurologischen Erkrankungen stehen sind oft extremer seelischer Belastung ausgesetzt. Der Verlust wesentlicher Aspekte ihrer Identität, ihrer Kommunikation und ihrer Zukunftsperspektiven können die erlebte Lebensqualität mindern. Daher ist es sehr wichtig neben körperlich-funktionalen Rehazielen auch die seelische Lebensrealität der Patienten mit ins Behandlungskonzept zu integrieren. Dafür sind die psychotherapeutischen Verfahren der Musiktherapie prädestiniert. Sie ermöglichen Kontaktaufbau und Kommunikation auch dann wenn andere Behandlungsformen keinen Zugang finden.

Musik dient in einer solchen Musikpsychotherapie als Gefühls- und Ausdrucksmedium. Musik ruft in jedem Menschen individuell, biografie- und situationsabhängig Gefühle und Stimmungen hervor. Diese dienen als Ausgangspunkt der psychotherapeutischen Arbeit. Sie knüpfen an die psychisch Befindlichkeit an. So wird „durch die Hintertür“ der wichtige Vorgang der Krankheitsverarbeitung angestoßen.

Im psychotherapeutischen Kontext können auch musiktherapeutische Gruppenangebote von Bedeutung sein. Methoden wie Gruppeninstrumentalimprovisation, Rezeptive Gruppenmusiktherapie oder Gruppensingtherapie ermöglichen die Anbahnung der Auseinandersetzung mit der eigenen Situation in einer nicht-leistungsorientierten Atmosphäre.