Hier werden Anwendungen zum Sprach-, Sprech- und Stimmtraining der Neurologischen Musiktherapie nach Thaut beschrieben.
Sprachtraining mit Musik
Mit musiktherapeutischen Maßnahmen lassen sich sprachliche Hirnfunktionen, wie das Sprachverständnis oder die Sprachproduktion gezielt stimulieren. Die Melodic Intonation Therapy – MIT – dient der Verbesserung des Sprechens bei Aphasikern (Typ Broca). Mit Hilfe von Musical Speech Stimulation lässt sich durch die Verwendung von liedhaftem Material neben der Sprachproduktion auch das Sprachverständnis verbessern. Dies wird auch in der Gruppenmusiktherapie bei Aphasie genutzt.
Rhythmisches Sprechtraining (Rhythmic Speech Cueing – RSC)
Das Rhythmische Sprechtraining RSC ist eine effektive Methode für das Sprechtraining bei Stottern. Zudem könnte es auch bei verschiedenen Formen der Dysarthrie = verwaschenes Sprechen, z.Bsp. bei M. Parkinson) oder Sprechapraxie hilfreich sein. Das RSC – Sprechtraining nutzt basale, bei allen Menschen vorhandene, Fähigkeiten. Ein Metronom (s. Zubehör) gibt das Sprechtempo vor. Nun wird rhythmisch „im Takt“ geübt. Dieses Sprechtraining hilft, die Verständlichkeit oder die Sprechflüssigkeit zu verbessern. Hier dazu Praxisbeispiele aus dem Handbook for Neurologic Music Therapy.
Musikalisches Stimmtraining
Für eine Verbesserung der Stimmqualität werden musikalische funktionale Stimm- und Atemübungen wie bei einer Stimmbildung eingesetzt. Über den Einsatz von Blasinstrumenten (wie z.Bsp. Melodica) lässt sich gezielt an der Lippenbeweglichkeit und der Atemfunktion arbeiten. Unter Zubehör finden Sie das LiLaLiederheft. Darin sind Links für therapeutisch-optimiertes Karaoke einhalten. Mitsingen geht da sogar bei Stimmproblemen.